BTW-Präsident eröffnete Tourismusgipfel in Berlin vor 500 Teilnehmern Mit dem Appell, die vorsichtige wirtschaftliche Erholung in der
Tourismuswirtschaft nicht durch unverhältnismäßige Belastungen in Frage zu stellen, eröffnete der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft Klaus Laepple am heutigen Montag den 14. Tourismusgipfel in Berlin. Er forderte unter anderem den Verzicht auf die Luftverkehrsteuer des Bundes und die Bettensteuer, die zahlreiche Städte anstreben. Im Jahr Eins nach der Wirtschafts- und Finanzkrise und wenige Monate nach der Zusatzkrise durch die Aschewolke seien die geplanten zusätzlichen Belastungen für die Tourismuswirtschaft ein heftiger Schlag.

„Bei der Luftverkehrsteuer wird die Rechnung ohne den Wirt gemacht“, warnte der BTW-Präsident. Kunden seien preissensibel und würden sich nach Alternativen ohne Zusatzsteuer im Ausland umsehen, wie das Beispiel Niederlande gezeigt habe. Ein Gutachten, das der BTW zusammen mit anderen betroffenen Verbänden in Auftrag gegeben hat, prognostiziert, dass Deutschland durch die Steuer sechs Millionen Passagiere und mehr als 15.000 Arbeitsplätze verlieren wird. Laepple kritisierte, dass die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag angekündigt hatte, den Tourismus- und Luftverkehrsstandort Deutschland zu stärken, Mobilität bezahlbar zu halten und nationale Insellösungen zu vermeiden, mit der Luftverkehrsteuer das Gegenteil bewirken werde. Der BTW als Sprecher der deutschen Tourismuswirtschaft fordere den Verzicht auf die neue Reisesteuer ohne Wenn und Aber.

Die Idee der Bettensteuer in immer mehr Städten bezeichnete Laepple als fiskalische Wegelagerei der Gemeinden. Die Ausfälle durch die reduzierte Mehrwertsteuer auf Hotelübernachtungen würden gern als Grund für die Bettensteuer angeführt. In Köln jedoch werde die offiziell
Kulturförderabgabe genannte Steuer zu einer unglaublichen Überkompensation dieser Ausfälle führen. Zudem verursache die Bettensteuer eine immense zusätzliche Bürokratie für die Hoteliers und vor allem für Geschäftsreisende. Geschäftsreisende, für die die „Kulturförderabgabe“
eigentlich gar nicht fällig wird, müssen in Köln in Vorleistung gehen und einen Erstattungsantrag samt Originalbelegen oder beglaubigten Kopien
einreichen. „Hier hofft man offensichtlich, dass erst gar keine Erstattung beantragt wird“, so Laepple.

Der BTW-Präsident forderte in seiner Eröffnungsrede darüber hinaus einheitliche europäische Plaketten für die Einfahrt in Umweltzonen,
deutschlandweite Ausnahmen für die Reisebusse in Sachen Umweltzonen sowie den Verzicht auf die PKW-Maut. Wichtig sei darüber hinaus Vertrauensschutz und Planungssicherheit für die vielen mittelständischen Unternehmer, die nach der Senkung der Mehrwertsteuer auf Hotelübernachtungen massiv in ihre Betriebe und Mitarbeiter investiert haben.

Beim diesjährigen Tourismusgipfel sprechen  u.a.  Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der
SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel, Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sowie zahlreiche Vertreter aus der Tourismuswirtschaft.

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