Junge, gebildete und abenteuerlustige Menschen wollen die Welt entdecken, lokale Kulturen kennenlernen und dabei nicht auf die Online-Kommunikation verzichten. Die Millennials, oder auch Generation Y genannt, sind daher mit ihrer hohen Affinität zum Reisen für viele Reiseanbieter besonders interessant. Doch was diese Zielgruppe beim Thema Reisen sucht, findet sie bei den traditionellen Anbietern häufig nicht. Dies zeigen die Ergebnisse des Reports „Generation Y auf Reisen“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov.
Wie in allen Lebenslagen haben Millennials auch beim Thema Reisen hohe Ansprüche an die Verfügbarkeit von Online-Kommunikationskanälen. So bucht jeder Zweite (49 Prozent) Reisen überwiegend online, jeder Fünfte (21 Prozent) sogar ausschließlich. „Trotz ihrer Multichannel-Strategie sind viele Anbieter bei der Generation Y gescheitert“, sagt Markus Braun, Head of Business Unit Reports bei YouGov. Nur etwa jeder Vierte (28 Prozent) der Generation Y gibt an, seinen letzten Urlaub als Pauschalreise gebucht zu haben. Jeder Zweite (53 Prozent) hat Unterkunft und Anreise unabhängig voneinander gebucht.

„Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass die Generation Y nach Individualismus und Flexibilität bei der Reisebuchung strebt“, so Braun. Aus diesem Grund sind besonders Portale für Einzelleistungen im Vergleich zur übrigen Bevölkerung bei dieser Zielgruppe eher bekannt. Anbieter wie Airbnb, Kayak, Tripadvisor oder tropo sind unter Millenials deutlich bekannter als beim Rest der deutschen Bevölkerung.

„Um wertvolles Potenzial nicht zu verlieren, sollten Reiseanbieter die Zielgruppe der Millennials genau unter die Lupe nehmen und die Kommunikation optimal an deren Bedürfnisse anpassen“, sagt Braun. Badeurlaube und Städtereisen stehen bei den Millennials hoch im Kurs. Betrachtet man allerdings den Vergleich zur älteren Generation, so zeigt sich, dass die Generation Y ihr Streben nach Individualismus und Abenteuer auch auf die Wahl des Urlaubs überträgt. Millennials sind kostenbewusste Urlauber, die eher häufiger kurz als einmal lange verreisen. „Gerade hier bietet sich großes Potenzial, in der schnelllebigen und kurzfristigen mobilen Kommunikation auf sich aufmerksam zu machen – spontane Museums- oder Eventbesuche, die Reiseanbieter vermitteln können, ebenso wie budgetbewusste Ausgehtipps für den Abend“, so Braun.

Der Wunsch, ständig vernetzt zu sein, zeigt sich auch während der Reise. Nur etwa 17 Prozent haben das Internet im letzten Auslandsurlaub nicht genutzt – entweder bewusst (12 Prozent) oder da es vor Ort keinen Zugang gab (5 Prozent). „Der Wegfall von Roaming-Gebühren in der EU wird die Nutzung von Smartphones im EU-Ausland noch deutlich steigern. Trotz alledem können Anbieter die außerhalb der EU reisenden Millennials beispielsweise mit der Bereitstellung von Urlaubs-SIM-Karten begeistern“, sagt Braun. „Für einen kleinen Aufpreis ermöglichen Anbieter nicht nur den Millennials somit eine kostengünstige Alternative, auch im Urlaub online zu sein, sondern eröffnen sich selbst die Möglichkeit, diese gezielt nochmal während des Urlaubs zu kontaktieren“.

Für die Studie wurde auf die 100.000 Datenpunkte umfassende YouGov-Datenbank zugegriffen, für die im Jahresverlauf 60.000 Deutsche kontinuierlich repräsentativ befragt werden. Die intelligente Vernetzung der Daten ermöglicht eine besonders detaillierte Analyse des Konsumentenverhaltens. Als Potenzialgruppe wurde die Gruppe der sogenannten Millennials (Altersgruppe zwischen 18 und 35) betrachtet (Anzahl der Befragten: 17.259). Der Report zeigt, wie Reiseanbieter die Ansprüche der Millennials erfüllen, welche Technologien in der Reisewelt besonders wichtig und was die Erfolgsfaktoren in der Ansprache der Millennials vor und während der Reise sind.

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