Am 07. September eröffnete das in Brandenburg gelegene Tropical Islands nach einmonatiger Bauzeit offiziell zu den schon bestehenden 113 weitere 135 Ferienhäuser im Außenbereich. Trotz Ausfälle durch Corona investierte die spanische Parques Reunidos Gruppe als Eigentümerin 20 Millionen Euro für die Erweiterung ihres Resorts im Dahme-Spreewald-Kreis. Das Tropical Island gilt mit der weltweit größten freitragenden Halle als größter Indoor-Tropenpark der Welt. Seit September kommt noch ein weiteres Superlativ hinzu, denn mit nunmehr 710 vermietbaren Einheiten und insgesamt 2.591 Betten zählt es zu den top 10 Beherbergungsbetrieben Deutschlands.
Eine Energiezentrale mit einem Blockheizkraftwerk, viele Spielplätze und ein neues Rezeptionsgebäude sind entstanden. Parkchef Wouter Dekkers sieht als Zielgruppe vor allem Familien. Diese kämen nicht nur aus Deutschland, sondern auch unter anderem aus Polen, Dänemark, Spanien, Italien und den Niederlanden. Dekker sagte weiter, dass er stolz sei mit seinen über 500 Mitarbeitern vom ersten Tag an eine 95-prozentige Auslastung der neuen „Sunrise Homes“ zu haben. Langfristig soll die Aufenthaltsdauer von aktuell zwei bis drei auf vier bis sechs Tage ausgeweitet werden. Die Ferienhäuser seien ein perfekter Ausgangspunkt, um die Spreewaldregion, eine der schönsten Urlaubsregionen Deutschlands zu erkunden, ergänzt Dekkers.
Auch der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach betonte, dass das Tropical Island ohne staatliche Förderung ausgekommen sei. Er würdigt das Unternehmen als Wachstumsmotor für die Region, welches in einer schwierigen Zeit auch gegen den Strom „schwimme“! Der Landrat des Dahme-Spreewald-Kreises Stephan Loge (SPD), wies in seiner Begrüßungsrede daraufhin, dass noch mehr im Umfeld des Freizeitparks passieren müssen. Er betonte das die regionale Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden müsse. “Wir werden am Bahnhof in Brand noch einiges tun, der Dahme-Radweg soll endlich bis hierher durchgehen.” Er wünsche sich auch, dass die regionalen Touristiker mit den größeren mehr Zusammenarbeiten müssen.
Die größte freitragende Halle der Welt war gebaut worden, weil das Unternehmen Cargo Lifter Luftschiffe an diesem Standort bauen wollte. Nach der folgenden Insolvenz übernahm im Sommer 2003 der malayische Tanjong-Konzern die Werkhalle für 17,5 Millionen Euro. Das Land Brandenburg förderte den Kauf mit zehn Millionen Euro. Im Dezember 2004 wurde die neugestaltete Halle als Tropical Island eröffnet. 2019 fand dann ein Besitzerwechsel statt. Die spanische Parques Reunidos Gruppe kaufte die Anlage und kündigte an, sie weiter auszubauen. Das Tropical Islands verzeichnete 2019 rund 480.000 Übernachtungen, hatte insgesamt 1,2 Millionen Besucher.
In Zeiten von Corona musste das Unternehmen weiter Mitarbeiter beschäftigen wie zum Beispiel die Werksfeuerwehr, Gärtner und Techniker. Für in Kurzarbeit geschickte Mitarbeiter wurde das Kurzarbeitergeld vom Unternehmen auf 90 Prozent aufgestockt. Probleme sehe der Geschäftsführer Wouter Dekkers bei der Aufstockung des Mitarbeiterstandes und aus diesem Grund werden immer mehr ausländische Mitarbeiter angeworben.
Ein nächstes Ziel als Perspektive sei die Aufstockung auf über 4.000 Übernachtungsplätze. Das Areal auf dem ehemaligen militärisch genutztem russischen Flugplatzgelände ermöglicht auch noch viel eine größere Erweiterung. Angedacht sei auch perspektivisch die Errichtung eines Freizeitparks.