Martin Gaebges verlässt nach 13 Jahren den Airline-Verband – Neuer BARIG-Generalsekretär ab April 2012 wird Michael Hoppe
Im Rahmen des Full Board Meetings des Board of Airline Representatives in Germany e.V. (BARIG) wurde das Amt des Generalsekretärs neu vergeben. Der amtierende Generalsekretär, Martin Gaebges, verlässt zum 31. März 2012 den Airlineverband.
Dem BARIG-Executive Committee obliegt es, aus den Bewerbern für das Amt des Generalsekretärs einen geeigneten Kandidaten auszuwählen und der Mitgliederversammlung zur Beschlussfassung vorzuschlagen. Die Wahl fiel auf Michael Hoppe (48) von der Deutschen Lufthansa AG, der im Rahmen des Full Board Meetings einstimmig von allen anwesenden Mitgliedern für die nächsten fünf Jahre zum neuen Generalsekretär gewählt wurde. Die offizielle Amtsübergabe findet am 1. April 2012 statt.
Als Repräsentant der derzeit über 100 BARIG-Mitgliedsairlines setzte sich Martin Gaebges in den vergangenen dreizehn Jahren für eine vertrauensvollere Zusammenarbeit zwischen Flughäfen, Flugsicherung, Behörden und Fluggesellschaften ein. Er verhandelte mit Flughäfen und Behörden über Entgelte und Gebühren – mit dem Ziel, die Kostenbelastung für die Airlines zu reduzieren. Einer der größten finanziellen Erfolge war die Rückzahlung der so genannten Luftsicherheitsgebühr II im Jahr 2004.
Ein weiterer Meilenstein war die Vereinbarung mit dem Deutschen Reiseverband (DRV) zur Verprovisionierung der variablen Landeentgelte, die unter Vermeidung gerichtlicher Auseinandersetzungen eine Ersparnis von einigen Millionen Euro für die teilnehmenden BARIG-Mitglieder bedeutete, aber auch den durch den DRV vertretenen Reisebüros in Deutschland rückwirkend beachtliche Zusatzerträge bescherte.
Zahlreiche weitere Herausforderungen erlebte der studierte Luft- und Raumfahrttechniker während seiner Amtszeit bei BARIG: „Die Anschläge vom
11. September, Golfkrieg und SARS waren Zäsuren, die unsere Branche aufs Tiefste getroffen haben. Jetzt kommt noch die weltweite Finanz- und Konjunkturkrise hinzu – aber wir haben bisher jede Krise gemeistert“, reflektiert Gaebges die turbulenten Momente. Derzeit wünscht er sich ökologische und ökonomische Verbesserungen im europäischen Luftverkehr durch die Umsetzung des „Single European Sky“, keine weitere Kostenbelastungen durch politisch motivierte Vorhaben, insbesondere eine wettbewerbsneutrale Umsetzung oder Verschiebung des geplanten europäischen Emissionsrechtehandels im Luftverkehr und eine Abschaffung der Luftverkehrsteuer in Deutschland.
Im Rahmen des Ausbaus des Frankfurter Flughafen war Gaebges Mitglied der Mediation und des Regionalen Dialogforum und saß in verschiedenen Beiräten und in Kommissionen zur Bekämpfung des Fluglärms in Deutschland. Kritik äußert Gaebges auch weiterhin an der anhaltenden Diskussion um das Nachtflugverbot an deutschen Flughäfen, „denn wenn der traditionell starke Luftverkehrsstandort Deutschland im globalen Wettbewerb weiterhin erfolgreich agieren soll, müssen die Kapazitäten hier schneller ausgebaut und einem absoluten Nachtflugverbot entgegengewirkt werden“.
Gaebges Nachfolger Michael Hoppe wird in seiner Funktion als Generalsekretär des BARIG e.V. ein breites Spektrum an Aufgaben übernehmen. Nach akademischen Abschlüssen in Deutschland, England und Frankreich begann er seine Laufbahn 1989 als Manager Marketing und Kommunikation am Flughafen Münster/Osnabrück und wurde ein Jahr später Leiter des Sales & Marketing Teams Europa bei SunExpress Airlines. Im Jahr 1995 wechselte Hoppe zur Deutschen Lufthansa AG wo er nach verschiedenen kommerziellen Funktionen und strategischen Projekten in Asien und Europa seit 2008 Direktor Vertrieb in Frankfurt ist.
„Ich danke den BARIG-Mitgliedern für ihr entgegengebrachtes Vertrauen und freue mich auf die Herausforderung, als BARIG-Generalsekretär ab April 2012 die Interessen von 100 internationalen Fluggesellschaften in Deutschland zu vertreten. Angesichts schwieriger Rahmenbedingungen für die Airlines, die bei sinkenden Erträgen mit hohen Entgelten für Flughäfen und Flugsicherung, Luftverkehrsteuer und ETS-Abgaben zu kämpfen haben, ist dies wichtiger denn je. Zu begrüßen ist dagegen der Infrastrukturausbau in Frankfurt und Berlin, sowie die Erweiterung in München. Hier haben wir auch im europäischen Vergleich viel Unterstützung und gute Bedingungen. Künftig möchte ich für die Belange der Fluggesellschaften werben, die Deutschland anfliegen und damit zum Erfolg von Wirtschaft, Logistik und Touristik beitragen. Ich danke Martin Gaebges, der diese Aufgabe in den vergangenen 13 Jahren vorbildlich und sehr erfolgreich ausgefüllt hat.“
BARIG (Board of Airline Representatives in Germany) e.V. vertritt und fördert die gemein¬samen Interessen von mehr als 100 Airline-Mitgliedern. Dazu gehören nationale wie auch internationale Fluggesellschaften aus dem Bereich Linienflug, Ferienflug, Air Cargo und Busi¬ness Aviation, die im deutschen Markt tätig sind. Der Verband mit Sitz in Frankfurt am Main setzt sich seit seiner Gründung 1951 für die Verbesserungen der vertrieblichen und operatio¬nellen Bedingungen des Flugverkehrs in Deutschland ein. Im Rahmen des Engagements als repräsentative Einrichtung nimmt BARIG stellvertretend für die Fluggesellschaften Stellung zum Thema Wirtschaftsfaktor Luftfahrt ebenso wie zu den Perspektiven im Luftverkehr, zu Standortfragen für Flughäfen sowie zu Themen rund um Fluglärm, Umwelt und Sicherheit. Weitere Einzelheiten auf www.barig.org.