Während andere Länder versuchen die Einreisebestimmungen so einfach wie möglich zu machen, verschärft die Volksrepublik China die Einreisen in das Land immer mehr. Viele Touristen aus aller Welt, die nach China reisen wollten überlegen sich derzeit eine Einreise.
Der Tourismus in China boomt nun schon seit vielen Jahren, Hotels aller Klassen, werden im ganzen Land aus dem Boden gestampft. Die Infrastruktur wurde verbessert, allein die Anzahl der modernen Schnellzüge hat sich in den letzten drei Jahren verdoppelt, die Überlandbusse sind moderner und sicherer geworden und das bewirkte das Millionen von Menschen aus aller Welt in das Land reisten .
Seit einigen Monaten fördert die chinesische Regierung den Tourismus nicht mehr so stark wie früher, sondern erschwert die Einreise: War bis vor kurzem der Visumantrag noch mit vier Seiten relativ normal, so ist er jetzt mit acht Seiten doppelt so gross und umfangreich.

China Hauptstadt Peking


Seit September 2019 fragt die chinesische Regierung in dem Visaantrag nicht nur die aktuellen persönlichen Daten ab, sondern will auch mehr Hintergrundwissen über den einzelnen Reisenden. So muss man angeben wo man die letzten drei Arbeitsplätze hatte, wer die Chefs waren, wo man früher gewohnt hat, welches Einkommen der Reisende hat und wovon er lebt.
Dazu muss man angeben wer die Eltern sind, die Daten der Grosseltern etc.

Neu: Fingerabdruck
Ab 16.Dezember 2019 kommt noch eine wesentliche und oft umständliche Sache dazu: Bei der Abgabe des Visumantrages bei einer Servicestelle ( die Botschaft und das Konsulat nehmen keine Visumanträge direkt an) muss man seinen Fingerabdruck und den Reisepass scannen lassen. Das heißt jeder Antragsteller muss persönlich in der Visaagentur vorsprechen. Konnte man den Visaantrag früher noch per Post einreichen, geht das heute nicht mehr.
Dieser Fingerabdruck hat dann fünf Jahre Gültigkeit.

Wo bleibt der Datenschutz?
Viele Menschen, gerade in Europa, die geplant hatten nach China zu reisen, denken nun darüber nach das Land von ihren Reiseplänen zu streichen. Bei unserer kurzen Umfrage kam die Frage nach dem Datenschutz auf: Bei einem Visaverfahren in einer Botschaft oder im Konsulat werden die Anträge und somit die vertraulichen Daten von Beamten bearbeitet.
Die Mitarbeiter in den Visaserviceagenturen sind aber keine Beamten, wer kontrolliert da den Datenschutz ? Wie sichert man seine persönlichen Daten, zu mal im Antrag sehr persönliche vertrauliche Daten angegeben werden müssen?

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Hohe Kosten
Dazu kommen noch die hohen Preise für die Visaerteilung: Sie liegen derzeit bei rund € 140 dazu kommen noch die Kosten für die Anreise und die Zeit zur
Abgabe des Antrages in der Visaagentur.
An die hohen Reisekosten in China selbst sollte man bei der Planung gar nicht denken!

Netter Ansatz aber teure Durchführung
In einigen Städten Chinas besteht die Möglichkeit für 74 oder 144 Stunden ohne Visum einzureisen. Allerdings mit einer Beschränkung: Man muss in ein Drittland ausreisen. Das bedeutet der Reisende aus zum Beispiel Deutschland kann nach Peking oder Shanghai , Chengdu oder Guangzhou direkt fliegen. Will er Visumfrei einreisen muss er dann aber erst in ein anderes Land ausfliegen (Drittland) zum Beispiel Belgien, Schweiz oder Niederlande bevor er wieder nach Deutschland fliegen kann. Auch das erhöht wieder die Reisekosten, ganz abgesehen von den derzeit noch kleinen Unstimmigkeiten bei den Grenzkontrollen in China bei der Einreise.
So hat man die eingesparten Visagebühren meistens wieder beim teureren Flugticket zu bezahlen.
Unsere Empfehlung ist vor der Reise ein Visum zu beantragen und dann mit einem günstigen Flug direkt nach China und wieder zurück zu fliegen.

Warum?
Wie bei vielen Dingen aus der Volksrepublik China fragt man sich warum die Chinesen dies alles tun um die Einreise in ihr Land zu erschweren. Wollen sie keine Touristen mehr – oder die Zahl der Touristen verkleinern?

Dagegen sprechen die vielen Aktionen, Veranstaltungen und Tourismusmessen bei denen das staatliche Fremdenverkehrsamt China, die großen Städte und die Provinzen viel Geld ausgeben um Touristen zu überzeugen in ihr Land zu kommen.

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