
Die GRIMMWELT Kassel gibt den Märchen der Brüder Grimm eine neue Heimat. Mitten in Deutschland liegt die GrimmHeimat NordHessen, eine Urlaubsregion mit jährlich rund 7,4 Millionen Übernachtungs- und 40 Millionen Tagesgästen. Von Bad Karlshafen im Norden bis Bad Hersfeld im Süden, von Eschwege im Osten bis Willingen im Westen reicht das Gebiet, das fünf nordhessische Landkreise und die kreisfreie Stadt Kassel einschließt.
Eine sanfte, waldreiche Mittelgebirgsregion mit Flüssen und Seen, einer intakten Natur- und Kulturlandschaft, romantischen Schlössern und Burgen und zauberhaften Fachwerkstädten, so dass man überzeugt ist, dass hier die Figuren aus den Grimmschen Märchen noch lebendig sein könnten.
Nordhessen versteht sich als Heimat der Brüder Grimm, denn die beiden Sprachgelehrten haben hier den größten Teil ihres Lebens verbracht und ihre weltberühmten Märchen gesammelt. Gäste können die Region auf den Spuren der Brüder Grimm bereisen, ihren Lebensstationen folgen und märchenhafte Orte entdecken.
Mit der GRIMMWELT Kassel gibt es in der Region demnächst ein neues touristisches Glanzlicht. Im Sommer 2015 wird das Ausstellungshaus eröffnet, das alle Aspekte im Leben und Werk der Brüder Grimm beleuchtet – von den Märchen, über das Deutsche Wörterbuch und die Grammatik bis hin zum politischen Engagement des Brüderpaares. Die Inhalte werden auf vielfältige Weise vermittelt, so gibt es neben wertvollen Originalen auch künstlerische Installationen und Mitmach-Angebote. Auch bekommen die „Kinder- und Hausmärchen“, die seit 2005 zum UNESCO-Dokumentenerbe (UNESCO Memory of the World Register) gehören, in der GRIMMWELT eine neue Heimat. Die von Jacob und Wilhelm Grimm handschriftlich kommentierte Erstausgabe der Märchensammlung wird zu sehen sein.
Dass vor allem die Natur Touristen anlockt, hat jüngst eine Befragung ergeben. Besonders die Naturparks sowie der Nationalpark Kellerwald-Edersee, dessen Buchenwälder zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören, ermöglichen außergewöhnliche Naturerfahrungen. Hier finden sich urige Wälder, malerische Heiden, bunte Blumenwiesen, bizarre Basaltfelsen, mächtige Baumriesen und Höhenzüge mit spektakulären Ausblicken.
Ein Netz an zertifizierten Wanderwegen umfasst über 1.200 Kilometer und schafft Touren für jeden Anspruch. Die rund 120 Qualitäts-Gastgeber „Wanderbares Deutschland“ garantieren Wanderern optimale Bedingungen. Auch für Radurlauber ist die Region längst mehr als ein Geheimtipp: Etwa 2.800 Kilometer umfasst das Streckennetz der erstklassig ausgebauten Bahn- und Flussradwege, Downhill-Routen und Mountainbike-Parks. Radwanderern bietet die Region zertifizierte Bed&Bike-Unterkünfte, E-Bike-Fahrer finden Verleih- als auch Ladestationen. Die Flusslandschaften sind ein beliebtes Revier für Kanuten.
Die regionale Küche wird gepflegt, etwa mit Spezialitäten wie der nordhessischen Ahle Wurscht, die von der Initiative Slow Food jüngst in die Arche des guten Geschmacks aufgenommen wurde. Dem Slow Food-Gedanken verschrieben hat sich auch das Spezialitätenfestival „Nordhessen geschmackvoll!“ in Melsungen, bei dem regionale Erzeuger ihre Produkte anbieten. Bei den „Wilden Wochen“ im Herbst tischen Gastgeber im Habichtswald Wildgerichte vom Habichtswaldschein auf. Kreative Gaumenfreuden erleben Urlauber bei den Märchenköchen, die sich von den Brüdern Grimm zu fantasievollen Gerichten inspirieren lassen.

Der von Mohnbauer Björn Sippel in Germerode und dem Meißner-Kaufunger Wald angebaute Schlafmohn hat kaum Morphine.
Farbenprächtiges Naturschauspiel: Die Meißner Mohnblüte
Ein Meer aus pink-violetten Blüten im Naturpark Meißner-Kaufunger Wald: Etwa vier Wochen dauert die Mohnblüte in Germerode, 20.000 Besucher lassen sich jedes Jahr von dem Naturschauspiel bezaubern und wandern auf dem Mohnwanderweg durch das Blütenmeer. Die Mohnblüte ist nicht nur optisch, sondern auch kulinarisch einzigartig. Während der Blütezeit bieten Restaurants in Germerode und Umgebung Gerichte mit Meißner Mohn an – von Wildgerichten mit Mohnbeilage über Lachs-Blätterteig-Röllchen mit Mohn bis hin zu Mohn-Pasta. Metzgereien haben Wurstwaren mit Meißner Mohn im Sortiment, etwa Mohn-Bratwurst, Mohn-Leberkäse und sogar Ahle Wurscht mit Mohn. Und die Bäckereien offerieren Kuchen, Gebäck und hausgemachte Schokolade mit Mohn an. In Zusammenarbeit mit einheimischen Betrieben entstanden eine ganze Reihe von Mohn-Produkten wie Mohnmehl (für Waffeln), Mohnlikör Mohnöl, Mohnseife, Mohneis.

Mohnbauer Björn Sippel ist ein Tausendsassa. In seinem Meißnerhof in Germerode vermietet er Zimmer und kocht im Restaurant, auf 16 Hektar baut er Schlafmohn an, den er selbst zu Mohnöl verarbeitet, und als Eiskünstler bietet er Urlaubern seine Künste zum Mitmachen an.
GrimmHeimat feiert 25 Jahre Deutsche Einheit
Heute können Wanderer den ehemaligen Grenzstreifen auf dem Wanderweg „Grünes Band“ erkunden. Einblicke in das junge Kapitel deutscher Geschichte bietet das Grenzmuseum Schifflersgrund bei Bad Sooden-Allendorf. Im Grenzmuseum, das jedes Jahr etwa 46.000 Menschen besuchen, sind unter anderem Grenzsicherungsanlagen im Original erhalten, und es gibt Informationen zu den geschichtlichen Hintergründen.
Fotos Elke Backert