Mit der Niedersächsischen Landesausstellung „Als die Royals aus Hannover kamen“ und vielen weiteren Aktionen rund um das 300. Jubiläum der königlichen Personalunion sowie der CeBIT mit Großbritannien als Partnerland und dem Internationalen Feuerwerkswettbewerb Herrenhausen mit englischem Team wird es 2014 „very british“ in Hannover.
Attention, please: 2014 wird es „very british“ in der niedersächsischen Landeshauptstadt! Hannover ist Mittelpunkt der Landesausstellung „Hannovers Herrscher auf Englands Thron. 1714-1834“ und entführt seine Besucher in vier großen Ausstellungen, mit Konzerten und Kulturveranstaltungen, Führungen und Feuerwerk, einer eigens komponierten Oper, britischer tea time, einer Modenschau, mit Pferdesport und britischem Gartenfestival in die Zeit, als die Royals aus Hannover kamen.

Ganz königlich - die Herrenhäuser Gärten


Landesausstellung 2014
Haupt-Ausstellungsorte in Hannover sind das Niedersächsische Landesmuseum, das neu errichtete Museum Schloss Herrenhausen, das Museum Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst – und das Historische Museum Hannover. Sie nehmen ihre Besucher vom 17. Mai bis zum 5. Oktober mit auf eine Entdeckungsreise durch die 123-jährige Geschichte, in der das Kurfürstentum Hannover und das Königreich Großbritannien durch einen König miteinander verbunden waren. Auch ein Abstecher nach Celle lohnt sich: Die Ausstellung im Residenzmuseum im Celler Schloss dreht sich um das Thema „Reif für die Insel. Das Haus Braunschweig-Lüneburg auf dem Weg nach London“.
Die Besucher der Landesausstellung können sich auf spannende Exponate wie eine royale Kutsche (den Staatswagen Nr. 1), auf Kunst und Karikaturen freuen – und bekommen Antworten auf Fragen wie „Was haben Gullivers Reisen mit Politik zu tun?“, „Wie kam es, dass ein deutscher Fürst auf einmal Herrscher eines Weltreiches wurde?“ oder „Wie wurden die ‚Könige mit Migrationshintergrund‘ in Großbritannien aufgenommen?“. Außerdem haben die Besucher die Möglichkeit, bei Kostümführungen, literarischen Rundgängen, einer tea time im Park, bei Workshops wie „Kalligraphie“ und „Vergoldung“, „Backen wie bei Jane Austen“ oder im „Debating Club“ in die facettenreiche Geschichte und Kultur der Personalunion einzutauchen. „Very british“ geht es auch bei After-Work-Events, Poetry-Slams oder im Welfenkino zu.
Im Zeichen des Union Jack

Das hannoversche Nationalgetränk „Lüttje Lage“ muss in einem Zug getrunken werden, während das Schnapsglas das Bierglas leicht überragt


Zusätzlich zu den vielfältigen Angeboten stehen etwa die eigens für die Landesausstellung komponierte und geschriebene Oper „George“, verschiedene (Kirchen-)Konzerte und Inszenierungen wie „God save King George“ mit dem Knabenchor Hannover, die Oper „Ein Sommernachtstraum“ von Benjamin Britten im Staatstheater Hannover, das Tanzprojekt „Oliver Twist“ oder „Brodowys Sommersalon“ ganz im Zeichen des Union Jack.
Unter dem Motto „urban gardening – London Special“ wird beim Gartenfestival Herrenhausen im englischen Georgengarten ebenso britische Lebensart zelebriert wie beim Hannoversch-Britischen Renntag auf der Galopprennbahn „Neue Bult“ in Langenhagen. Und auch die Hannoversch-Britische Gesellschaft lässt das Pferd, niedersächsisches Wappentier und Leitmotiv der Landesausstellung, an den Start gehen: Bei der auf Basis historischer Quellen nachgestellten Reise Georgs zu seiner Krönung nach London aus dem Jahr 1714 werden prachtvolle Pferde vor die Kutsche gespannt und auf ihrem Weg von Reit- und Fahrvereinen begleitet.
Einen modernen Blick auf die beiden Länder bieten zudem Veranstaltungen wie die deutsch-britische Modenschau „Anglomaniacs & Union Jackets“ sowie Ausstellungen zu zeitgenössischer Kunst im Sprengel Museum Hannover, in der Kestnergesellschaft und im Kunstverein Hannover.
Britisches Feuerwerk
Beim Internationalen Feuerwerkswettbewerb am 31. Mai verzaubert das englische Team „1st Galaxy“ vor der prachtvollen Kulisse der Herrenhäuser Gärten mit britischer Feuerwerkskunst. Ein Rahmenprogramm mit Kleinkunst und Musik liefert darüber hinaus britische Unterhaltung für die ganze Familie. „Very british“ geht es ebenfalls bei der „Fête de la Musique“ am 21. Juni in Hannovers Innenstadt zu – und auch die KunstFestSpiele Herrenhausen sowie die Chortage Hannover beziehen das 300. Jubiläum der Personalunion kunstvoll ein, etwa mit einer Neuinterpretation einer englischen Oper von Henry Purcell.
Ein Abstecher in die Urlaubsregion mit einem Besuch von Schloss Marienburg lohnt, denn in einer Sonderausstellung wird dort die Hannoversche Königskrone mit Zepter und Brautkrone erstmals seit dem Ende des Königreichs Hannover öffentlich im ehemals welfischen Herrschaftsgebiet gezeigt.
„Die Verbindungen zu England haben Hannover sehr geprägt. 2014 feiert die Stadt ihre britischen Wurzeln und steht ganz im Zeichen des Union Jack. Wir laden alle Gäste aus dem In- und Ausland herzlich ein, das britische Jahr zum Anlass zu nehmen, Hannover zu besuchen und zu entdecken“, sagt Hans Christian Nolte, Geschäftsführer der Hannover Marketing und Tourismus GmbH (HMTG).
Bei dem Wappen über dem Torbogen des ehemaligen Garde-du-Corps-Kasernentors, das heute an der städtischen Bauverwaltung steht, handelt es sich um das erste Wappen der englischen Könige aus dem Haus Hannover, das von 1714 bis 1801 geführt wurde. Wie sein Vorgänger Georg I. führte auch Georg II., der Bauherr dieses Tores, König von Großbritannien und Irland, Herzog v. Braunschweig und Lüneburg, Kurfürst von Hannover, das Staatswappen in dieser Form.
„Beschämt sei, wer schlecht darüber denkt.“ Der Satz ist die Devise des englischen Hosenbandordens, ist Bestandteil des Wappens des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland und erscheint zusammen mit der Devise des englischen Königshauses „Dieu et mon droit”, „Gott und mein Recht“.
Hintergrund zur Landesausstellung

Prunkvoll - das Neue Rathaus


Im Oktober 1714 bestieg der Kurfürst von Hannover als König Georg I. in London den britischen Thron. Von da an war der Welfenfürst Herrscher über beide Reiche – wie die vier Könige nach ihm. Anlässlich des 300. Jubiläums dieser Personalunion erinnert das Land Niedersachsen im Jahr 2014 mit der großen kulturhistorischen Ausstellung „Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714-1837“ an die 123 Jahre dauernde Epoche, als die Royals aus Hannover kamen. So unterschiedlich beide Länder hinsichtlich ihrer staatlichen Verfassung sowie ihrer wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse auch waren, so ergaben sich doch vielfältige politische Einflüsse und Wechselwirkungen. Diese sollten die gesellschaftliche Entwicklung in Großbritannien und Hannover und die Kulturen beider Länder wesentlich beeinflussen: in der Kunst und Architektur, in der Musik und in der Mode, in der Wissenschaft und in der Landwirtschaft.

Zudem präsentiert die HMTG das britische Jahr auf der Internationalen Tourismus Börse in Berlin (ITB) und auf dem GTS in London.
Fotos Elke Backert

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