Unter diesem Motto wurde die diesjährige Internationale Tourismus Börse Berlin am Dienstag im Internationalen Kongresscenter eröffnet. Als diesjähriger Partner tritt die Metropolregion Rhein Ruhr auf.

 

Der Satz des Abends war früh gefallen
„Ich bin mir sicher, dass es die Region mit den Führenden Kräften des internationalen Tourismus aufnehmen kann!“ Mit diesen schlagkräftigen Worten begrüßte der regierende Bürgermeister Klaus Wowereit die Vertreter aus dem Ruhrgebiet. Aber kurz danach war es vorbei mit den Pauken und Trompeten. Seine restliche Redezeit investierte der Sozialdemokrat dann in die Werbung für Berlin. Und auch die vergangene Woche losgetretene Diskussion über die zahlreichen Neueröffnungen Berliner Hotels griff er auf. Entgegen dem Manager des BTM Burkhard Kieker lobt er den Mut der Investoren. „Ich finde das Gut. Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagte er mit stolzem Blick auf die aktuellen Zahlen des Berliner Tourismus.
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Die diesjährige ITB ist wieder ausgebucht aber sie steht auch unter dem „Dach“ der Wirtschaftskrise. Und genau darauf ging Taleb Rafai ein als er Benjamin Franklin zitierte. „We must hang together or we will hang separately“, sprach der Vorsitzende der UNWTO kämpferisch.

 

Auch der Präsident des Deutschen Bundestages Prof. Dr. Norbert Lammert ging nur mit wenigen Sätzen auf die Partnerregion ein, lockerte die Gesprächsrunde aber etwas auf. Der Regierende Bürgermeister sagte in seiner vorangegangenen Rede, dass er es sich vor Jahren nie hätte denken können mit der Begrüßung von Rhein Ruhr als Partner die ITB zu eröffnen. Ihm antwortete der Bundestagspräsident trocken, dass sich die Fans von Schalke 04 und Borussia Dortmund vor Jahren nie hätten vorstellen können, dass Hertha BSC die Tabelle der Fußball Bundesliga anführen würde.

 

Auch Deutschlands neuer Wirtschaftsminister verstand es mit Witz und Energie die Massen zu begeistern. “Es ist schwierig in einer gemähten Wiese noch einen Halm zu ernten aber etwas Platz ist noch“, sagte Dr. Karl-Theodor zu Gutenberg. Er verbreitete Optimismus, wirkte bei seiner Rede sehr gelassen aber stets konzentriert. Erstaunlicher Weise ging genau er als Wirtschaftsminister am meisten auf den diesjährigen Partner ein.

 

Graue Metropolregion
Die Wahl der Metropolregion wurde im Vorfeld aufgrund der Unbekanntheit im internationalen Raum oft kritisiert. Die Erwartungen von den gestandenen Persönlichkeiten ein paar nähere Einblicke zu erhalten wurden eher enttäuscht. So mussten diese Informationen über eine trockene und steife Gesprächsrunde bestehend aus Klaus Laepple (Präsident des Bundesverbandes der deutschen Tourismuswirtschaft), Dr. Jürgen Rüttgers (Ministerpräsident des Landes NRW) und Dr. h.c. Fritz Pleitgen (Vorsitzender der Geschäftsführung RUHR 2010) an den Mann gebracht werden. Denn auch die Bühnenshow, welche den Alltag in der Kohlengroßstadt beschrieb, sorgte auf den Rängen im ICC eher für fragende als begeisterte Gesichter. Sind die internationalen Gäste durch das Steigerlied anzulocken? Die Show entwickelte sich erst zum Ende der Veranstaltung hin, als alle Sätze gesagt und alle Glückwünsche verteilt waren. Mit wilder Akrobatik versuchte man etwas karibisches Flair in die Hallen zu zaubern. Die Mischung des Trikot der rivalisierenden Vereine Borussia Dortmund und Schalke 04 war da schon der lustigste Höhepunkt. Die traditionelle Kultur wurde an den Mann gebracht. Den Mut zum Risiko und etwas Neuem suchte man vergeblich. Auf der Messe gilt es in den kommenden Tagen dies nachzuholen.

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