Verboten, mit Ausnahme erlaubt, wieder eingeschränkt, verboten, mit Ausnahme der Ausnahme erlaubt, um es dann wieder zu verbieten. Das Nichtraucherschutzgesetz verwirrt! In jedem Bundesland gibt es eine andere Regelung was den weißen Glimmstängel betrifft. Nach dem Essen muss man vielerorts vor die Tür um seine Zigarette zu genießen. Die damit verbunden Risiken, wie Kälte oder Regen, haben viele bis jetzt davon abgehalten oder sogar ganz zum aufhören bewegt. Doch in der Hauptstadt scheint Rettung in Sicht.

Pino Bianco heißt der Erfinder der Smokeria. Er ist Besitzer der Pizzeria Trattoria a’ Muntagnola in der Berliner Fuggerstarße 27. Nun ist der Begriff Smokeria nicht gerade weitläufig bekannt, und er steht auch nicht im Fremdwörterbuch und schon gar nicht im Duden. Und genauso fragend und überrascht wirken die Leute die an Bianco’s Restaurant vorbei schlendern. Ein etwas älterer aber gut gepflegter, weißer Kleinbus mit der Aufschrift „Smokeria“ lädt zum Verweilen ein. Schaut man in ihn hinein, kommt man aus dem staunen nicht mehr heraus. Der findige Italiener hat seinen Bus in liebevoller Kleinarbeit zu einem winzigen „Sechsmannlokal“ umgebaut. Hier versammeln sich alle Raucher nach dem Essen um ihre Zigarette zu genießen. „Wir laden jeden ein, hier zu verweilen um etwas abseits des Großstadttrubels in Ruhe seine Zigarette zu rauchen“, berichtet der Erfinder stolz. Dabei muss man nicht einmal etwas essen oder trinken in seinem aufwendig dekorierten Restaurant. „Ich freue mich über jeden, der kommt um meine Erfindung aus zu probieren“, sagt er selbst über seine Geschäftsidee. Und diese Neuerung rentiert sich. In allen umliegenden Gaststätten stehen die Raucher vor der Tür. Bei Pino Bianco sitzen sie in einer gemütlichen Sofaecke im trockenen.

In Insiderkreisen des Berliner Tourismus hat sich die Neuerung schon herumgesprochen. „Wir hatten schon Touristen aus allen möglichen Ländern hier, die sich die Smokeria einfach nur anschauen wollten und eine Zigarette genießen wollten“, erzählt der Pressesprecher des Hauses, Christian Wagner, den zahlreich erschienenen und neugierigen Journalisten. Stolz fügt er hinzu, dass nun einige Gaststätten nachziehen und ebenfalls über eine solche Komforterhöhung für Raucher nachdenken.

Die Smokeria wurden bis zu ihrer jetzigen Erscheinung aber einige Steine in den Weg gelegt. In unserem Land der Gesetze und Verordnungen darf so ein Gewinnbringender Kleinbus ohne Umweltplakette natürlich nicht einfach so am Wegesrand auf einem Parkplatz stehen. Doch mit vielen Unterschriften und nachbarschaftlicher Hilfe ist es Pino Bianco gelungen einen legalen Stellplatz für seinen umgebauten Kleinbus zu finden. „Es war schon sehr schwer, sich durch die ganzen Gesetze und Verordnungen zu wühlen, aber ich bin allen Helfern sehr dankbar, dass es nun endlich geklappt hat“ erzählt der Italiener erleichtert.

Wenn also das Nichtraucherschutzgesetz in den kommen Wochen und Monaten wieder einmal geändert wird, geht es an Pino Bianco vorbei. Denn der clevere Italiener ist den Gesetzesmachern einen Schritt voraus.

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