
50 dänische Schüler des Wirtschaftsgymnasiums Zealand Business College besuchten die BEST-Sabel Berufsakademie. Im Rahmen der Kampagne „Ich mach mich selbständig“ organisierten Auszubildende des Fachbereichs Touristik gemeinsam mit der IHK Berlin diese Veranstaltung rund um Existenzgründung, Tourismus und Veranstaltungsmanagement in der Metropole Berlin.
Deutsch-dänische Parallelen der Ausbildung
Bereits im Februar 2015 erreichte die erste Anfrage von Lisbeth Vorbeck, Oberstudienrätin am Wirtschaftsgymnasium im dänischen Naestved die private Berufsfachschule von BEST-Sabel mit der Bitte, in einer Veranstaltung „von Schülern für Schüler“ Einblicke in den touristischen Markt und die Eventbranche, sowie zu den Möglichkeiten und Trends in Sachen Existenzgründung in Berlin zu erfahren.
Das Zealand Business College ist ein dreijähriges Wirtschaftsgymnasium. Die staatliche Einrichtung bietet derzeit ca. 550 Schülern inhaltliche Profilierungen in Sozialwissenschaft, Betriebswirtschaft oder Kultur & Sprache an. Zu letzterer gehören auch die 16- bis 17jährigen Schüler der neuen Klassen „Erlebniswirtschaft“. Sie legen in ihrem Wirtschaftsabitur den Fokus auf Veranstaltungsmanagement. Bereits im gesamten Schuljahr beschäftigten sich die dänischen Schüler im Rahmen eines fachübergreifenden Unterrichts mit selbstgewählten Themen aus ihrer Abitur-Spezialisierung. Wie bei unseren Touristikassistenten werden diese Projektarbeiten am Ende präsentiert, verteidigt und einzeln benotet. Der viertägige Berlin-Besuch ist Teil der jährlich stattfindenden, fachübergreifenden zwei Projektwochen und sollte mit Besuchen touristischer Anziehungspunkte und dieser BEST-Sabel-Veranstaltung den nötigen inhaltlichen Input geben, was Berlin erlebenswert, aber auch wirtschaftlich interessant macht.
„Dank vieler toller Kontakte – auch und vor allem zu unseren Alumnis – haben wir ein wirklich tolles Programm organisieren können“, berichtet stolz Sandra Steinfurth, Dozentin an der BEST-Sabel Berufsakademie. „Ohne die tolle Zusammenarbeit mit der IHK wäre solch eine Veranstaltung nicht zustande gekommen.“ – Und tatsächlich verspricht der Ablaufplan nicht wenig.
„Ich mach mich selbständig“
Cordula Probst vom Projektbüro der Kampagne „Ich mach mich selbständig“ stellte das gemeinsame Projekt der IHK Berlin und der Wirtschaftsjunioren Berlin vor. Die Initiative, 2008 von den Wirtschaftsjunioren gegründet, wird seit dem Schuljahr 2012/13 unter der Leitung der IHK Berlin fortgeführt.
Ziel der Kampagne sei es, junge Menschen zu ermutigen, ihr Potential zu nutzen und zu eigenverantwortlichem, kreativem Handeln zu motivieren, fasste sie zusammen. Dabei soll das Image des Unternehmertums und das öffentliche Ansehen von Selbstständigen verbessert werden, indem auf die Bedeutung dieser für die Wirtschaftsentwicklung, den Arbeitsmarkt und den Standort Berlin aufmerksam gemacht wird.
„Trotz aller eventuellen Schwierigkeiten und dem Risiko des Scheiterns möchten wir zeigen, dass Selbstständigkeit in allererster Linie eine Alternative zur Festanstellung und nicht zur Arbeitslosigkeit darstellt!“, betonte sie.Hintergrund der Kampagne ist die Vernachlässigung des Themas “Selbstständigkeit” in den Stundenplänen der Schulen und Universitäten. Trotz vielfachem Bemühens seitens engagierter Lehrer und Schulen, die Themen Unternehmensgründung und Selbstständigkeit in die schulische Agenda einzubinden, zeigen aktuelle Studien, dass Selbstständigkeit als Alternative zur abhängigen Beschäftigung im Bildungswesen nicht vermittelt und schon gar nicht vorgelebt wird. So liegt Deutschland mit seiner Gründungsquote im Vergleich zu anderen Industrieländern insgesamt weiterhin im hinteren Mittelfeld. „Mit IMMS wollen wir aufklären und so diese Lücke im Bereich der schulischen Bildung zu diesen Themen schließen helfen.“
Mit Mut zum Startup
„…Tina, wat kosten die Kondome?“ – Was in der Werbung eher für Belustigung sorgt, ist in der Realität nach wie vor für viele mit Peinlichkeit und Scham verbunden. Outet man seine Absichten doch spätestens an der Kasse dank der eindeutigen Verpackung ziemlich offensichtlich. Dem wollten zwei junge Berliner Startup-Unternehmer ein Ende machen. Aber ihr Anspruch ging noch weiter. Philip Siefer – einer der Gründer – berichtete über ihren Schritt in die Selbständigkeit. Fair und nachhaltig produzierte Kondome in hübschen Chipstüten sollten unter dem Namen „einhorn“ per Crowdfunding finanziert und auf den Markt gebracht werden.
Philip Siefer und Waldemar Zeiler , die „einhorn“-Betreiber, gehören zu den „Gesichtern“ der Berliner IHK-Kampagne „Ich mach mich selbständig“ – ebenso wie das Startup-Team von hauptstadtreisen.com.
Das 2006 von den Brüdern Daniel und Dominik Wiegand gegründete Gruppenreise-Unternehmen verbindet in seinen Reisangeboten das pulsierende Tag- und Nachtleben europäischer Städte mit interessanten Besuchen bei politischen Instanzen.Beide Unternehmen sind Beispiele, für erfolgreiches Berliner Jungunternehmertum. Auf unterhaltsame, aber auch informative Weise berichteten sie über ihre Wege in die wirtschaftliche Selbständigkeit.
Ohne Moos nix los
Kreativität, die richtige Geschäftsidee und Mut zum entscheidenden Schritt – sind zwar erste Voraussetzungen, reichen allein jedoch nicht aus. Julia Knack von der IHK Berlin kennt die Anforderungen an junge Selbständige. In einem kurzen Überblick gab sie nicht nur praktische Hinweise und Informationen zu Beratungsmöglichkeiten und allgemeinen Gründungsfragen, sondern beschrieb auch die notwendigen Schritte auf dem Weg in die Selbständigkeit wie Finanzierung, Businessplan und fachliche Voraussetzungen.
„Wir schaffen Räume“
…ist das Motto einer weiteren jungen Berliner Firma: PAVOC UG – Patsalides und Vollbrecht communications. Zur breiten Leistungspalette der 2013 gegründeten Zwei-Mann-Agentur gehören u. a. Organisation von Veranstaltungen, Erstellen von Marketingkonzepten, Durchführen von Multimedia-Produktionen und Workshops im Bereich Mediengestaltung, Marketing und Management…
Konstantin Patsalides hat selbst seine Ausbildung zum Staatlich anerkannten internationalen Touristikassistenten bei BEST-Sabel absolviert. Während er bei „Pavoc“ vor allem für die Organisation und konzeptionelle Arbeit zuständig ist, beschreibt er seinen Mitstreiter Sven als „den kreativen Kopf“ – vor allem im Multimediabereich. „Somit ergänzen wir uns ideal!“
Gemeinsam berichteten sie den dänischen Gästen, aber auch den angehenden Touristikassistenten des ersten und zweiten Ausbildungsjahres über ihren Weg in die Selbständigkeit, erzählten von ihren aktuellen Projekten und äußerten sich zum Thema Eigenmotivation. Sven Vollbrecht forderte die jungen Leute am Ende auf: „Macht das, was ihr wollt im Leben, aber macht es mit dem Herzen!“
What’s about a trip to berlin?
Berlin ist nach wie vor Anziehungspunkt für Besucher aus der ganzen Welt. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten sind es vor allem zunehmende Event- und Veranstaltungsangebote, die diesen Trend bewirken. In einem deutsch-englischen Zwiegespräch gaben die angehenden Touristiker einen touristischen Ein- und Überblick für die Region Berlin.„Ganz Praktisch“ gingen sie an den zweiten Teil ihres Vortrags. In kurzen Statements stellten sie ihre bzw. mögliche Destinationen und Einsatzorte für das in die Ausbildung integrierte Praktikum vor – natürlich wieder zweisprachig.
Besonders überzeugt zeigten sich die dänischen Schüler, Lehrkräfte und weiteren Gäste nicht nur von dem vorhandenen touristischen Fachwissen, sondern vor allem auch von der fremdsprachlichen Kompetenz und der Präsentationsfähigkeit der Touristikschüler.
„Es war für uns eine einmalige, beispielhafte Veranstaltung“, zeigt sich Lisbeth Vorbeck am Ende beeindruckt. „Meine Schüler durften hier nicht nur viel Wissenswertes zum Thema „Kultur & Sprachen“ erfahren – sie haben es hier auch live erleben dürfen. Dafür vielen Dank!“
www.best-sabel.de/ausbildung/projekte/touristik/ihk_daenen_veranstaltung.php