von Eleonore Findling
Das Golden Tulip Berlin Hotel Hamburg hat ein neues Restaurant
Wie oft mag der märkische Dichter Theodor Fontane (1819 –1898) in dieser noch heute so stillen Berliner Straße zwischen Tiergarten und Kurfürstendamm gewesen sein, dort, wo sich anderthalb Jahrhunderte später ein modernes Hochhaus in den Himmel erhebt. Elf Stockwerke hoch. Mit Panoramaraum und großzügiger Dachterrasse, das Golden Tulip Berlin Hotel Hamburg. Noch immer lautet die Adresse wie eh und je Landgrafenstraße, wie zur Zeit, als Fontane an eben diesem Ort Material für seinen Roman „Irrungen und Wirrungen“ (1888) sammelte. Damals, so erfährt der heutige Leser, waren die Häuser noch niedrig, und man konnte von hier aus weit ins Land schauen bis hin zum Charlottenburger Schloss. Viel Grün wucherte ringsum und verbarg dahinter eine große Gärtnerei. Fontanes Romanheld Botho von Rienäcker wohnte in dieser Straße. Immer wieder besuchte er die Gärtnersleute, sicher wegen der jungen anmutigen Lene, mit der er einen ganzen Sommer lang eine anrührende Liebe erlebte, die an den Schranken der gesellschaftlichen Verhältnisse zerbrach.
Im März 2011 wurde der gesamte Erdgeschoßbereich des Hotels umgestaltet, das Restaurant „Alsterhof“ erhielt einen neuen ungewöhnlichen Namen: Rienäcker. „Warum gerade eine literarische Figur als Namensgeber?“ fragen wir die Hotelmanagerin Evelyn Schönherr-Knaak. Wir wollten etwas Neues schaffen, und da entdeckten wir Theodor Fontane und diese Geschichte, die sich fast genau an dem Ort abspielt, wo sich jetzt unser Hotel befindet.
Seitdem ist der preußische Adlige allgegenwärtig. in der Landgrafenstraße 4. Er begrüßt als lebensgroßes Gipsrelief am Restauranteingang die Besucher, begegnet dem Gast als Zeichnung auf dem Kulinarischen Kalender 2011, stellt sich auf dem Deckblatt der Speisekarte in einer Kurzbiographie in deutscher und englischer Sprache vor und gab, last not least, der ebenfalls neu gestalteten Hotelbar seinen Vornamen: Botho-Lounge. Zur Bar gehört eine Bibliothek, in der sich alle fünf Fontane-Bände befinden. Wer Zeit und Lust hat, kann dort die traurig-besinnliche Liebesgeschichte zwischen dem Baron und der bürgerlichen Lene Nimptsch genau nachlesen. Fontane hätte sicher seine Freude daran, dass er bis auf den heutigen Tag nicht vergessen ist.
Das Hotel wurde in den vergangenen fünf Jahren vollständig modernisiert – beginnend von dem Tagungs- und Veranstaltungsbereich in der 11. Etage, wo außerdem eine Freiterrasse einen einzigartigen Blick über Berliner Dächer erlaubt. Den Abschluss der Arbeiten bildeten die Neugestaltung des Empfangsbereich innen und außen sowie die Neugestaltung der Gastronomien -: die bereits genannte Bodo-Lounge mit Bar und das Restaurant „Rienäcker“. Allein für diese Abschlussarbeiten investierte der Inhaber des privat geführten Hotels, der Hamburger Hans-Otto Schümann (95), rund 2,1 Millionen Euro.
Das Hotel verfügt über 188 modern eingerichtete Zimmer, High Speed Internetanschluß/W-Lan, 7 Tagungs-Räume und eine große Sonnenterrasse im 11. Stock. www.goldentulipberlin.de/