Marina Teltow: Erster Spatenstich am 1. November. Die Stadt, die dem Teltowkanal seinen Namen gab, bekommt endlich auch einen „Anschluss“ an die bundesdeutschen Wasserstraßen: Mit dem symbolischen ersten Spatenstich beginnen am Samstag, dem 1. November 2014, die Arbeiten für den neuen Sportboothafen „Marina Teltow“. Bürgermeister Thomas Schmidt ist überzeugt, seiner Stadt mit dem Projekt neue Impulse geben zu können.
Mehr Attraktivität – mehr Tourismus
Überlegungen gibt es seit Jahrzehnten für das Projekt: Den Mut, es zu verwirklichen, brachte die Stadtverordnetenversammlung ebenso auf wie die Stadtspitze. Aus gutem Grund: Der Wassersport steht hoch im Kurs, Bootsliegeplätze sind gerade im Ballungsraum Berlin/Brandenburg mit einer Vielzahl von Gewässern begehrt. Und Teltow bekommt laut Schmidt eine zusätzliche Attraktion: „Mit dem Hafen rückt die Altstadt in der Wahrnehmung der Menschen näher an den Kanal heran und wird touristisch noch attraktiver.“ Dafür hat die Stadt in der Vergangenheit ohnehin schon viel getan: Mit der Marina können die lokalen touristischen Attraktionen wie die Altstadt mit der von Lionel Feininger gezeichneten Andreaskirche ebenso wie die regionalen Touristikschwerpunkte in den Fokus gerückt werden. Voraussetzung dafür ist der Teltowkanal, der als blaues Band der Region die Verbindung zwischen der Spree-Oder-Wasserstraße und der Unteren-Havel-Wasserstraße darstellt und in ein flächendeckendes europaweites Rad-, Wander- und Wasserwanderwegenetz eingebunden ist.

Grund genug für das Land Brandenburg, das Vorhaben an dem 1906 fertig gestellten Teltowkanal im Sinne der „Stärkung des Tourismussektors“ tatkräftig zu unterstützen: mit 1,1 Millionen Euro fördert das Land das Vorhaben – 6,6 Millionen investiert die Stadt bislang insgesamt. Das ist mehr als ursprünglich erhofft – insbesondere die Bodenverhältnisse, bei der allein 43.000 Kubikmeter belasteter Aushub zu verarbeiten sind, überraschten nach eingehenden Untersuchungen unangenehm. Dennoch: Solche Herausforderungen gilt es zu meistern, schließlich entsteht auf dem 10.000-Quadratmeter-Areal ein hoch attraktives Projekt. Im Mittelpunkt steht das Hafenbecken, in dem insgesamt 39 Liegeplätze für Boote bis zu 17 Metern Länge entstehen. Dazu kommen die notwendigen Nebenanlagen vom Bootskran über Sanitäranlagen bis zum Hafenmeister-Büro sowie weiteren Flächen für maritimes Gewerbe. Eine Attraktion dürfte das künftige Restaurant nicht nur für die Freunde des Wassersports, sondern auch für die Bevölkerung werden. „Überall, wo wir Häfen finden, sind diese auch ein attraktives Ziel für Einheimische“, unterstreicht die Erste Beigeordnete Beate Rietz, die die Realisierung des Projekts überwacht. Der Gesamtbetrieb des Hafens wird nach Fertigstellung an eine private Betreibergesellschaft übergeben, die den wirtschaftlichen Erfolg auch im Dauerbetrieb sicherstellen soll.

Projekt soll in zwei Jahren fertig sein
„Wenn der Hafen erst fertig ist“, so die Überzeugung von Bürgermeister Thomas Schmidt, „werden wir dann hoffentlich auch die Kritiker überzeugen können.“ Die aufwändige und doch überaus erfolgreiche Altstadt-Sanierung, der Mauerweg entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, der BUGA-Wanderweg, der Fontane-Weg, der Regionalpark Teltowpark, die Teltow-Nuthetal-Route, der Teltowkanalweg, die Teltow-Route oder der Teltow-Bike-Radwander-Rundweg hätten auch erst viele Fragen ausgelöst und würden heute zu den Selbstverständlichkeiten der attraktiven Stadt und der Region zählen.

Die Realisierung soll jetzt auch in schnellen Schritten vorangehen: Der erste Bauabschnitt, bei dem es vor allem um den Bodenaushub und die Modulation des Geländes geht, soll bereits im Frühjahr abgeschlossen sein. Ab Sommer 2015 geht es an die Realisierung der aufstehenden Anlagen und Gebäude. Ende 2016 dürften die Arbeiten abgeschlossen sein, so dass mit der darauf folgenden Bootssaison die Marina in Betrieb gehen kann. Die ersten Freizeit-Kapitäne, die ihr „Schiff“ hier künftig festmachen wollen, haben sich bereits gemeldet und wollen Plätze reservieren.

Am kommenden Samstag heißt es mit dem Spatenstich nun „volle Kraft voraus“ für das Projekt. Ab 11 Uhr wird dann auf dem künftigen Hafenareal der offizielle Startschuss für das Vorhaben gegeben. Für das Rahmenprogramm vor Ort sorgt unter anderem der Shanty-Chor der Wasserschutzpolizei. Nach einer Ansprache von Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt werden Daniela Trochowski, Staatssekretärin im Brandenburger Ministerium für Finanzen sowie Dr. Johannes Krug, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Zehlendorf-Teltow, Grußworte an die Anwesenden richten. Auch ein Projektausblick wird vom Hafenplaner präsentiert. Die IHK stellt ihre Studie “Wirtschaftliche Effekte im Wassertourismus” vor. Doch was wäre ein maritimer Spatenstich am Teltowkanal ohne den legendären Ernst von Stubenrauch? Dargestellt von Rudolf Mach vom Heimatverein Kleinmachnow wird das Vorhaben aus Sicht des einstigen Landrates beleuchtet. Für Kinder gibt es eine Schmink- und Bastelecke. Für maritime Speisen und Getränke ist gesorgt. Die Moderation übernimmt Marina Ringel (Antenne Brandenburg).
Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zum feierlichen Spatenstich am 1. November um 11 Uhr am Zeppelinufer/Oderstraße (künftiges Hafenareal) eingeladen.

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